Die Klosteranlage wurde in den 1950er bis 60er Jahren errichtet und bot ursprünglich 40 Schwestern einen Rückzugsort. In der Abgeschiedenheit der Dahlemer Binz lebten die Frauen autark und betrieben ein Gästehaus, verschiedene kleine Werkstätten und eine eigene Landwirtschaft.
Der Rheinische Verein, der bereits Einrichtungen für wohnungslose Männer in der Eifel anbietet, möchte der stetig wachsenden Zahl an ebenso wohnungslosen Frauen ein neues Zuhause geben. Aus der Erfahrung im Betrieb des benachbarten Vellerhof wurde der Bedarf für eine besonders auf die Bedürfnisse der Frauen zugeschnittene Einrichtung erkannt. Wir wurden mit einer Bauaufgabe betraut, die deutschlandweit als Pilotprojekt im Hinblick auf die Unterbringung von wohnungslosen Frauen gelten kann.
Nach dem Auszug der Nonnen im Sommer 2022 wurde zunächst eine Interimsmaßnahme ausgeführt, um den Einzug der ersten zehn Bewohnerinnen zu ermöglichen. Dafür wurden das ehemalige Gästehaus und die Krankenstation des Klosters hergerichtet. Im nächsten Schritt werden nun die ehemalige Mönchsklausur und die alte Schäferei zum Wohnraum der Frauen umgebaut.
Parallel dazu wird ein Gesamtkonzept für den gesamten Gebäudekomplex entwickelt. Mehrere Wohngruppen, mit Gemeinschaftsbereichen sollen in der ehemaligen Klausur der Schwestern eingerichtet werden. Die bestehende Weberei, Buchbinderei und Refektorium, sowie die landwirtschaftlichen Gebäude sollen für tagesstrukturierende Maßnahmen der Frauen umgebaut werden. Die Klosterkirche im Zentrum wird weiterhin Besuchern offenstehen und ein Ort der Besinnung bleiben Bei der gesamten Maßnahme steht der sensible Umgang mit der historischen Bausubstanz im Fokus, der den Geist des Bestands weiterhin spürbar werden lässt.