Schloss Rheydt wurde ab der Mitte des 16. Jahrhunderts durch den Baumeister Maximilian von Pasqualini als Wasserschlossanlage unter Einbeziehung älterer Bausubstanz errichtet. Das Ensemble mit den historischen Bauwerken Herrenhaus, Vorburg und Torburg wurde sukzessive in den folgenden Jahrhunderten ergänzt und umgebaut. Das Herrenhaus ist ein repräsentatives Wohngebäude im Stil der italienischen Renaissance und zeigt niederländische Einflüsse. Ein innerer Wassergraben umgibt das Herrenhaus und reicht bis zur Vorburg. Die Gesamtanlage ist mit einem äußeren, von dem Fluss Niers gespeisten Wassergraben umgeben und zusätzlich mit Wallanlagen, Bastionen und Kasematten gesichert. Das Schloss befindet sich im Besitz der Stadt Mönchengladbach und beherbergt das Städtische Museum Schloss Rheydt sowie die dazugehörige Verwaltung. In einem Neubau der 1990 Jahre ist ein Restaurant sowie im Obergeschoss die Verwaltung untergebracht. Das Sanierungsprojekt Schloss Rheydt umfasst in mehreren Bauabschnitten eine Sanierung der Fassaden der drei Gebäude, Reparaturarbeiten am Dach des Herrenhauses sowie Neueindeckungen der Torburg und von Teilen der Vorburg. Im Inneren des Herrenhauses erfolgen Risssanierungen an Decken- und Wandflächen und partiell statische Ertüchtigung der Deckenkonstruktionen. Für alle drei Baukörper sind bauliche und technische Brandschutzmaßnahmen erforderlich. Denkmalkonforme energetische Ertüchtigungen, der Außenhülle, insbesondere der Fenster sind eine wichtige planerische Aufgabe. Große Teile der Fassadenflächen von Herrenhaus, Vorburg und Torburg sind aufgrund von Instandhaltungsrückstau schadhaft. Eine denkmalkonforme Sanierung soll in mehreren Umsetzungsphasen erfolgen. Dazu wurden im Zuge der Vorplanung verschiedene Szenarien zu Reihenfolge und Prioritätensetzung untersucht und Bauabschnitte festgelegt. Als erster Bauabschnitt ist die Fassaden- und Dachsanierung der Gräftenseite der Vorburg seit März 2024 in Ausführung. Aufgrund der besonderen Lage inmitten von Wassergäben in der Parkanlage spielt die Baustellenlogistik und die Einrüstung der drei Gebäude eine wichtige planerische Rolle. Eine weitere Besonderheit sind die dort lebenden Pfauen, die uns bei den Ortsbesichtigungen begleiten.