Das ursprünglich für eine Standzeit von 5 Jahren konzipierte Seminargebäude SemiReiff für die RWTH wurde auf dem Parkplatz des Reiffmuseums und neben dem Seminargebäude der Architekturfakultät, dem sogenannten „Baumhaus“ als Modulbau errichtet. Der schlichte Gebäuderiegel setzt sich aus 28 vorgefertigten Modulen zusammen, die ihrerseits hauptsächlich aus einem Stahlrahmen und zwei Außenwänden bestehen. Die Module wurden inklusive Fenster und Türen vorgefertigt angeliefert. Lediglich die Wärmedämmung und die äußere Fassadenhaut wurden vor Ort montiert. Erschlossen wird das Gebäude auf der Nord-Ost-Längsseite durch einen angehobenen Eingangsbereich, der sich wie eine Schublade nach außen schiebt, um eine optimale Anbindung an die benachbarten Institutsgebäude zu bieten. Das Gebäude beherbergt 8 helle Seminarräumen für Vorlesungen und Übungen, die während der vorlesungsfreien Zeit auch als Lernräume genutzt werden. Die Räume reihen sich entlang der Längsachse des Gebäudes hintereinander und sind über einen Längsflur erschlossen. Auf der gegenüberliegenden Flurseite sind die dienenden Funktionen wie WC, Lager, Technik, Büro und Teeküche angeordnet. Drei der Fassaden werden durchlaufend mit einer vorhangartigen, transluzenten Hülle aus gelochtem Trapezblech überlagert. Diese Metallmembran lässt das heterogene Öffnungsbild der Nutzräume im Osten verschwinden. Sie bewirkt innen ein interessantes Lichtspiel, das bei Dunkelheit auch von außen erlebbar wird. Durch die modulare Bauweise und intensive Abstimmungsprozesse konnte das Gebäude in nur 8 Monaten für Planung und Bau realisiert werden.